Da die Krebsmühle im Aussenbereich liegt und nur marginal und immer nur mit Sondergenehmigungen Neues dazu gebaut werden darf, sah der Hofbereich hinter der Ablaugerei über Jahre so aus wie im Bild links. Alle Versuche, bei der Stadtplanung und der Bauaufsichtsbehörde eine Genehmigung für den Bau einer Halle zum Ersatz der schmuddeligen Container zu erhalten blieben ergebnislos. Dann kam uns der Zufall zu Hilfe. Bei der Internetrecherche für einen weiteren gebrauchten Container, in dem wir endlich das für die Geländepflege notwendige Werkzeug unterbringen könnten, stießen wir sehr zufällig auf eine Anzeige, in der eine komplette Containeranlage (auch teilweise) zum Verkauf angeboten wurde. Und der noch größere Zufall wollte, dass es sich dabei um eine Anlage in der JVA Preungesheim (knapp 10 km entfernt von der Krebsmühle) handelte. Eine schnelle Besichtigung (nun ja, schnell – es ist gar nicht so einfach, in einen Knast hineinzukommen, wenn man nichts verbrochen hat) zeigte, dass die Anlage noch relativ neu und gut im Schuss war.

Eine Idee entstand: Ob es wohl möglich wäre, die Verantwortlichen bei der Stadt davon zu überzeugen, dass ein Austausch Container gegen (nun, ja, paar mehr) Container doch nicht wirklich schlimm sei und die Dreckecke danach passabel aussehen könnte? Es entstand die Fotomontage im rechten Bild oben, mit der der Bürgermeister konfrontiert wurde. Dieser ist ein wirklich lieber und rühriger, der zudem die Krebsmühle seit vielen Jahren kennt und die Entwicklung schätzt, die das Gelände gemacht hat. So gab es als erstes einen gemeinsamen Termin mit dem Bauamt und dem Stadtplanungsamt. Bei diesem Termin wurde – wenn auch zögerlich – ein zunächst leises „Ja“ deutlich.
Der Hinweis darauf, dass die Anlage bis Ende April demontiert sein müsse und wir jenseits des zu erstellenden Bauantrags mit seinen 3 Monaten Wartezeit Sicherheit brauchten, dass wir die dann gekauften Container auch würden aufstellen dürfen, führte dann dazu, dass von der Stadtverwaltung aus die anderen (sehr wichtigen) Ämter, nämlich die Untere Naturschutzbehörde und die Untere Wasserbehörde zu einem gemeinsamen Ortstermin in der Krebsmühle eingeladen wurden. Und siehe da, wer hätte das gedacht: die Sache wurde im Prinzip durchgewunken.
Und so kam es, dass unser Architekt noch über Stellflächennachweisen und Fundamentstärken brütete, während die Container schon anrollten.

12 Container mit insgesamt 330 qm Fläche für rund 30.000 Euro, d.h. etwa 90 Euro pro qm Nutzfläche – wenn das kein Schnäppchen ist! Erstmal werden die nur gelagert und müssen vor Regen geschützt werden.
Dann kommt endlich die Baugenehmigung und es kann losgehen.
Zunächst müssen die Auflagen der Unteren Wasserbehörde erfüllt werden:  Weil die Krebsmühle teilweise (und der Laugereihof zur Gänze) im Überschwemmungsgebiet des Urselbachs liegt, darf die Containeranlage nicht direkt auf dem Boden stehen, sondern muss auf Streifenfundamenten „in die Luft“, damit das Hochwasser gegenenfalls drunter weglaufen kann und auf jeden Fall Platz hat, sich auszudehnen. Bei einer Fundamentstärke von fast 50 cm, einer Höhe von im Schnitt 1,20 Metern und der Länge von 11 Metern je Fundament waren das bei 11 Fundamenten waren das rund 73 Kubikmeter Beton, die hier in den Boden versenkt wurden. Eine echte Materialschlacht (die den Quadratmeterpreis dann doch deutlich in die Höhe treibt).

Der Aufbau ging dafür innerhalb eines Tages und damit vergleichsweise flott über die Bühne:

Natürlich nützen uns die kleinen Zellenräume mit ihren 70-cm-Türen wenig. Jede Menge Wände und sämtliche Türen werden ausgebaut und damit praktikable Raumgrößen geschaffen.

Natürlich muss noch die Heizungs- und die Stromversorgung hergestellt werden und auch der weitere Ausbau im Inneren zieht sich noch eine Weile hin. Das soll uns nicht hindern, mit einem Abschlussbild die fertige Anlage (mit Doppeltür, Rampe und Dachabschluss) schon mal zu präsentieren: