Bildung, Kultur, Umwelt und Soziales – Animation zu Selbstorganisation.

Komplexität ist der wohl markanteste Charakterzug unserer modernen Gesellschaft. Man könnte auch sagen, es ist ihr Markenzeichen. Noch dazu ist sie von hohem Wert – bereichert sie unsere Welt doch in einem geradezu atemberaubenden Ausmaß. Andererseits stellt sie uns vor nie gekannte Herausforderungen. Das ist die Kehrseite der Medaille. Die Aufgaben, die eine gut funktionierende Lebensbewältigung heute mit sich bringt, können Menschen auch scheitern lassen.

Vor diesem Hintergrund hat es sich der gemeinnützige Verein „Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ zur Aufgabe gemacht, durch soziales, Bildungs-, Umwelt- wie auch kulturelles Engagement Menschen bei der Bewältigung und Organisation ihres komplexen Alltags zu unterstützen und Wege zur Selbstfindung, Selbstorganisation und sinnhaften (Wieder-)Eingliederung zu öffnen. Kultur, Bildung, Ökologie und Soziales versteht der Verein dabei als Fundament dieses Weges, weil sie die Grund lagen einer im menschlichen Sinne intakten Gesellschaft bilden.

In seinen konkreten Projekten und Maßnahmen setzt „Hilfe zur Selbsthilfe“ auf Diversifizierung. Das gemeinnützige Engagement ist dabei auf unterschiedlichste Zielgruppen wie jugendliche Arbeitslose, Migranten, von Obdachlosigkeit bedrohte Mitbürger oder auch seelisch Kranke ausgerichtet. Seit 2005 fördert der Verein zudem die „BASA-Stiftung zur Förderung von Jugendarbeit und Jugendforschung“, die ihrerseits vor allem innovative Jugendprojekte unterstützt . Ein weiterer Aufgaben-bereich ist die Vermögensverwaltung im Rahmen des kleinen Gewerbeparks, der dem Verein gehört. Dazu gehören das stilvolle Möbelgeschäft Antik&Laden, die überregional erfolgreiche Laugerei „HolzCleanic“, die renommierte Klavierrestaurierung Piano-Olias, das beliebte Restaurant „Linse“, der erfolgreiche Verlag „Publik Forum“, das angesehene Umweltlabor ARGUK sowie ein multikulturelles Wohnprojekt. Zudem unterstützt die Krebsmühle GmbH, die das Möbelgeschäft und die Laugerei betreibt, den Verein „Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ über einen Gewinnabführungsvertrag bei seiner gemeinnützigen Tätigkeit .

Die Krebsmühle

Dreh- und Angelpunkt der Vereinstätigkeit.

Bereits bei ihrer Gründung in den 1970er Jahren prägte der gemeinnützige Anspruch die Philosophie der Krebsmühle. Deshalb auch gehören Gelände und Gebäude nicht Privatpersonen oder Firmen, sondern dem gemeinnützigen Verein „Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ Seitdem dieser das mittlerweile malerisch hergerichtete Gebäudeensemble zu seinem Zentrum gemacht hat, keimt hier ein neuer vitaler Geist. Zahlreiche Projekte und Initiativen sind in der Krebsmühle initiiert und auch realisiert worden – u.a. die Ökobank, die „Monatszeitung für Selbstorganisation Contraste“, die „Lernwerkstatt“, die sog. benachteiligte Jugendliche so gut ausbildete, dass sie anschließend einen eigenen Betrieb gründeten u.v.a.m. Zum Erfolg trägt die Attraktivität der Lage wie auch der ganz besondere, individuelle Charme der Krebsmühle ebenso bei wie das unermüdliche Engagement der Vereins-Mitglieder.

Projekte und Maßnahmen

Differenziertes Engagement – Facetten einer anspruchsvollen Vision.

Will man die Welt ein Stück besser machen, muss man irgendwo anfangen. Mit drei ehrgeizigen sozialen Projekten setzt der Verein derzeit in den Räumlichkeiten und auf dem Gelände der Krebsmühle Zeichen. Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei das allen Initiativen zugrunde liegende Prinzip.

Projekt „Sprungbrett“

Das von dem in Neu-Anspach ansässigen Verein „basa e.V.“ ins Leben gerufene Projekt widmet sich der sozialen Integration und Qualifizierung jugendlicher Arbeitsloser. Angesprochen sind junge Frauen und Männer zwischen 14 und 27 Jahren, die entweder ohne Ausbildungsplatz oder arbeitslos sind. Abgänger(innen) von Haupt- und Sonderschulen sind ebenso willkommen wie Jugendliche ohne bzw. mit schlechtem Schulabschluss, abgebrochener Ausbildung oder in Erwartung der nächsten Bewerbungsrunde. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern bzw. ihnen einen neue Stelle vermitteln zu können, werden sie in verschiedenen Arbeitsfeldern beschäftigt und qualifiziert, die nicht nur für die berufliche Zukunft, sondern auch lebenspraktisch von Nutzen sind. Sozialpädagogische Fachkräfte helfen bei der Integration in die Gruppe wie bei persönlichen Problemen. Auf dem Gelände der Krebsmühle sind die jungen Menschen immer mal wieder in den Bereichen Hausmeisterservice, Holz, Umwelt und Technik aktiv. Zudem organisiert der Verein regelmäßig Benefizveranstaltungen für das Projekt ‚Sprungbrett‘.

Institut für angewandte Umweltforschung e.V.

Das gemeinnützige Institut IfAU e.V. beschäftigt sich mit der Erforschung und Bewertung von Schadstoffen in Innenräumen. Konkrete Schwerpunkte:

  • Die Initiative „Gesundes Nest“ wendet sich an werdende der Eltern mit Klein- bzw. Krabbelkindern, die auf eine Vermeidung von Schadstoffen in Hausstaub und Luft ihrer Wohnung besonderen wert legen.
  • „Schadstoffe in Fertighäusern“ hat vor allem ältere Bauten im Fokus, die oft eine erhöhte Belastung durch Formaldehyd und Holzschutzmittel aufweisen.
  • Auf „Reiz- und Riechstoffe“ – häufig die Ursache von brennenden Augen, kratzendem Hals oder juckender Haut – werden Wohn- wie auch Büroräume untersucht.
  • Durch „Trinkwasser“-Analysen werden ältere Hausinstallationen als ungewollter Lieferant schädlicher Schwermetalle wie Blei, Kupfer, verzinktes Eisen oder Cadmium identifiziert.

Mit seiner Tätigkeit möchte das Institut zur Eigen- wie auch zur gesellschaftlichen Verantwortung bei der Gebäudeplanung anregen und auffordern.

Arbeitstherapeutisches Projekt des Hauses Altkönig

Das Konzept dieser Facheinrichtung für seelisch kranke Menschen umfasst unterschiedliche Projekte, die einen unterschiedlichen Grad an Selbständigkeit zulassen aber auch erfordern. Dabei werden verschiedene kunsttherapeutische Maßnahmen auch außerhalb der in Oberursel gelegenen Wohnanlage angeboten. Für die egotherapeutische Arbeit mit den Ausdruckmitteln der Malerei sowie Holz, Ton und Speckstein wurde ein großzügiges Atelier mit Aufenthaltsraum in der Krebsmühle angemietet. Dem Aspekt der Eigenbewältigung psychischer Krankheiten kommt dabei eine große Bedeutung zu.