Wir hatten gedacht, es wäre noch zu retten: Unser schon 1992 angeschafftes altes BHKW, das niemals richtig zum Einsatz kam. Gerade mal 500 Stunden ist der Motor gelaufen, danach stand es still, bis Peter Schick vom Heizwerk sich Anfang 2008 darum bemühte, es wieder in Gang zu setzen. Dies gelang zwar, löste aber heftige Proteste unserer Mieter aus, die mit dem Lärm des Gerätes nicht leben wollten.

Und während wir noch grübelten, wie wir einen effektiven Lärmschutz nachrüsten könnten, schlug das Schicksal zu: Schaden am Generator. Der hatte einfach zu lange nur gestanden und bekanntlich rostet, wer (oder was) rastet. Vor die Frage gestellt, nach den zur Wiederinbetriebnahme bereits investierten 6.000 Euro nun auch noch eine Reparatur des Generators mit mindestens 3.000 Euro zu zahlen – und dabei immer noch nicht zu wissen, ob das Lärmproblem zu bewältigen sein würde – entschieden wir uns für einen radikalen Schnitt: die Anschaffung eines neuen BHKW.

Unser altes BHKW hat leider den Geist aufgegeben.

Am 10.10.2008 ist es dann soweit: Unser neues BHKW wird in Betrieb genommen.

Hier im Bild präsentiert es sich in voller Schönheit: eine kleine, kompakte Kiste, wundervoll geräuschgedämmt – der Gegenwert von 50.000 Euro.

Ob wir den Schritt und diese gewaltige Investition bereut haben?

Ganz klar nein! Zwar hat es noch bis Anfang Januar 2009 gedauert, bis die Kinderkrankheiten behoben waren und wirklich Leistung produziert wurde, aber die war dafür dann auch beachtlich: Im Jahr 2009 hat das Maschinchen 8.200 Betriebsstunden absolviert und damit 115.000 kWh elektrische Energie (etwa ein Drittel unseres Gesamtstromverbrauchs) und rund 260.000 kWh Wärme (etwa 65% unseres gesamten Wärmebedarfs) produziert.

Unser neues BHKW läuft zwar mit Flüssiggas, also einem fossilen Brennstoff, kommt aber aufgrund seiner Brennwerttechnik und mithin hohen Energieausbeute trotzdem zu einer bemerkenswerten Öko-Bilanz. Angesichts der hohen Laufzeiten wurden durch den BHKW-Betrieb rund 101 Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht einer Fläche von 13 ha Wald, der zur CO2-Bindung sonst hätte angeplanzt werden müssen. Da wir mit unserem eingekauften Ökostrom aus Wasserkraftwerken zusätzlich 127 Tonnen CO2 einsparen, kommen wir mit dem Gesamtwert von 228 Tonnen auf eine Fläche von 29,3 ha Wald, die für eine entsprechende CO2-Bindung hätten angepflanzt werden müssen.

Diese nun jährlich zu erwartende Entlastung der Umwelt alleine wird das Klima zwar nicht retten, gibt uns aber das Gefühl, das uns Mögliche dazu beizutragen.